Eckfelder Maar
Eckfeld
Vor rund 44 Millionen Jahren sprengten mehrere Eruptionen innerhalb von wenigen Tagen einen Krater in die Landschaft, der einen Durchmesser von rund 1.000 Metern hatte. Dieser füllte sich mit Wasser und es entstand ein See, der eine Tiefe von 110 bis 150 Metern hatte. Damals herrschte global ein weitgehend gleichmäßiges warmes Klima, was dazu führte, dass sich Tiere und besonders Pflanzen explosionsartig vermehrten. Abgestorbene Pflanzenteile lagerten sich am Grund ab. Hinzukamen Tonpartikel aus der Umgebung. Dies führte dazu, dass der See langsam verlandete, bis er nach 250.000 bis 300.000 Jahren zum Trockenmaar wurde.
Heute gleicht der 500 Meter lange Kessel einem Tagebau en miniature mit Stufen, Wegen und Achtungstafeln. Grund hierfür sind wissenschaftliche Ausgrabungen in regelmäßigen Abständen seit 1987, die vom Mainzer Naturhistorischen Museum gemeinsam mit der Landessammlung für Naturkunde Rheinland-Pfalz koordiniert werden. Bisher wurden mehr als 400 Quadratmeter erschlossen. Die über 30.000 wertvollen Funde haben das älteste Maar der Eifel zu einer weltberühmten Ausgrabungsstätte werden lassen. Jährlich liefern Ausgrabungen neue Daten zum Vulkanismus in der Eifel, zu Klimawandel und Evolution.
Berühmt wurde die Stätte insbesondere durch das Skelett des „Eckfelder Urpferdchens“, ein etwa 50 Zentimeter großes Pferd, das wohl vor knapp 45 Mio. Jahren in unseren Breiten lebte. Dieses und andere der beeindruckenden Entdeckungen sind im Eckfeld-Kabinett des Maarmuseums Manderscheid zu bestaunen.
Doch auch eine Tour zu Grabungsstätte lässt die Herzen jedes Freizeit-Paläontologen hochschlagen. Das Betreten und selbstständige Graben ist selbstverständlich nicht erlaubt, da das Areal seit 1988 unter Denkmalschutz steht, doch auf Infotafeln rund um das Trockenmaar sind die verschiedenen Funde und daraus abgeleitete Erkenntnisse für Besucher spannend aufbereitet. Und wann hat man schon einmal die Gelegenheit, eine Fundstelle von Millionen Jahre alten Fossilien so hautnah zu betrachten?
Parken:
Mit dem Auto direkt ans Trockenmaar heranzufahren ist nicht möglich. Empfehlenswert ist es, das Auto am Sportplatz in Eckfeld abzustellen und von dort eine kleine Wanderung zur Ausgrabungsstätte zu machen.